Naturkosmetik konservieren

Die meisten kosmetischen Produkte enthalten eine Wasserphase. Sei es eine Hautcreme, eine Bodylotion oder ein Duschgel. Die Wasserphase ist die problematische Phase einer kosmetischen Zubereitung. Denn das wässrige Milieu bietet einer Vielzahl an Mikroorganismen eine hervorragende Lebensgrundlage. Bakterien, Pilze und Hefen finden hier alles, was sie zum Überleben und zur Vermehrung brauchen. Problematisch an diesen Mikroorganismen ist, dass sie nicht sichtbar sind. Nur unter dem Mikroskop kann man sie entdecken. Wenn sich auf einer Creme bereits Schimmel gebildet hat oder sie seltsam riecht, ist es schon zu spät. Die Creme ist verdorben – und das schon seit einigen Tagen. Was Mikroorganismen sind und wie sie sich vermehren, können Sie im Artikel Mikroorganismen | Einblick in die Mikrobioligie lesen.

Naturkosmetik konservieren

Naturkosmetik konservieren

Selbst gemachte Naturkosmetik ist »Frische-Kosmetik« und mit gekauften Produkten nicht vergleichbar. In unserer Küche haben wir nicht annähernd ähnliche Bedingungen, wie sie Kosmetikhersteller in ihren Laboren haben. Dies ist auch nicht nötig, denn unsere Produkte müssen nicht mehrere Monate oder gar Jahre haltbar sein. Es genügt, wenn wir sie für einen Zeitraum von vier bis acht Wochen keimarm halten können. Arbeiten Sie daher immer sehr sauber und konservieren Sie alle kosmetischen Produkte sorgfältig. Denken Sie immer daran: Eine verkeimte Creme ist für die Haut schädlicher als ein Konservierungsmittel.

Welche Konservierungsstoffe können Sie einsetzen?

Für unsere selbst gemachten Kosmetikprodukte stehen uns eine Reihe von Konservierungsmittel zur Verfügung. Hier sind zunächst die klassischen Konservierungsstoffe zu nennen, wie z. B. Paraben K, Heliozimt K und Euxyl PE 9010 (Chemikons 9010). Die meisten von ihnen wirken keimhemmend. Das heißt, sie mindern die Vermehrungsfähigkeit der Keime, töten sie aber nicht ab. Oben genannte Kosnervierungsmittel sind für Naturkosmetik nicht zugelassen, weil sie nicht die hohen Anforderungen des BDIH-Standards erfüllen. Wer seine Kosmetik selber macht, möchte in der Regel keine problematischen Konservierungsstoffe verwenden. Seit einiger Zeit gibt es auch hierfür eine Lösung: Konservierungsstoffe speziell für Naturkosmetik. Mehr darüber können Sie im Artikel Natürlich konservieren | Geeignete Konservierungsmittel lesen.

Muss die Fettphase konserviert werden?

Die Fettphase einer Emulsion muss nicht gesondert konserviert werden. Auch Produkte, die keine Wasserphase enthalten, wie z. B. Badeöle, Körperöle, Balsame usw. können darauf verzichten. Erstens können Keime in reinen Fettmischungen nicht überleben und zweitens würden oben genannte Konservierungsmittel hier nicht wirksam sein. Pflanzenöle und –fette haben einen anderen »Feind«: Sauerstoff. Sauerstoff reagiert mit den Doppelbindungen der Fettsäuren – sie oxidieren. Dieser Prozess setzt Stoffe frei, die zu Ausschlägen, Rötungen und anderen Hautveränderungen führen können. Besonders gefährdet sind Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Kaufen Sie von diesen Ölen nur kleine Gebinde. Verschließen Sie die Flaschen immer sorgfältig. Zusätzlich können Sie entweder 2 Tropfen Antiranz HT auf 50 ml Öl oder einen speziellen Rosmarinextrakt, z. B. Flavoxan 14 gleich nach dem ersten Öffnen zugeben.

Fettphase
 
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